Studien können Vieles aufzeigen, sie sind wichtig und interessant. Nicht weniger beachtet werden aber sollten direkte Erfahrungen.
Wir von der Fachgruppe HKP haben lange Jahre der Erfahrungen mit Kindern und Jugendlichen mit hohem kognitivem Potenzial hinter uns. Dabei haben wir viel Leid gesehen, und sind vielen Vorurteilen, Fehlinterpretationen bis hin zu ungeeigneten Massnahmen aufgrund fehlenden Wissens begegnet.
Schülerinnen und Schüler mit HKP sind in ihrer kognitiven Entwicklung zwei bis drei Jahre weiter als der Durchschnitt. Sie verstehen in der Regel sofort, was die Lehrperson erklärt und brauchen kaum Wiederholungen oder Übungen. Es ist verständlich, dass die Lehrpersonen diese Kinder nicht parallel zum regulären Unterricht speziell fördern kann. Was für diese aber lange Wartezeiten im Unterricht bedeutet. Und Langeweile, denn mit Lesen oder Rätsel lösen kann diese starke Unterforderung nicht behoben werden.
Das Resultat? Lange andauernde Unterforderung, die Stress bewirkt und Symptome wie psychosomatische Beschwerden, Rückzug, Verhaltensauffälligkeiten, Schulverweigerung zur Folge hat. In der Arbeitswelt redet man von Boreout. Es hat dieselben Auswirkungen wie ein Burnout und entspricht dem, was wir bei so vielen Kindern und Jugendlichen mit HKP beobachten.
Was notwendig ist und gute Wirkung zeigt: Ein, zwei Tage Dispensation vom regulären Unterricht zum Besuch spezieller Unterrichtsstunden. Die übliche Begabungs- oder Begabtenförderung von meist zwei Stunden pro Woche kann nicht genügen – weder zeitlich noch oft von der denkerischen Herausforderung her.
Hier ist also eine gewisse Separation notwendig und von grossem Wert. Und auch das geplante Ziel unseres Vereins. Mit einer schweizerischen Volksinitiative für mehr finanzielle und personelle Ressourcen an unsere öffentlichen Schule zur Unterstützung der Schülerinnen und Schüler mit HKP.