Kennen Sie ‘#12 App’ – die Sammlung von Artikeln aus dem deutschsprachigen Raum? Täglich um 12 Uhr wird eine kleine Auswahl an Beiträgen publiziert. Einer davon hat unsere Aufmerksamkeit geweckt und spannende Diskussionen ausgelöst:
Der Artikel – «Die Nebenwirkungen des Erfolgs» von Sebastian Herrmann – bezieht sich auf eine Studie an mathematisch hochintelligenten Menschen. «Menschen mit grossem Erfolg seien nicht nur körperlich gesünder, sondern auch in einer psychisch besseren Verfassung als weniger erfolgreiche», sage die Studie. Dem gegenüber stellt Sebastian Herrmann die Legende vom unglücklichen Erfolgsmenschen: Am Ziel seiner Träume (Karriere, Sport, etc.) angelangt, verharrt er in Einsamkeit. Diese Vorstellung begründe die verbreitete Überzeugung, dass Erfolg und der ausserordentliche Einsatz dafür hohe Kosten mit sich bringen: Einsamkeit, Depressionen etc. .
Wir haben uns gefragt: was ist denn eigentlich Erfolg? Stürzt uns dieser, bzw. der ausserordentliche Einsatz dafür, nun ins Unglück oder nicht?
Natürlich lässt sich diese Frage nicht abschliessend beantworten: Ein erfolgreiches Leben kann ein selbstbestimmtes Leben sein, gute Kontakte, eine sinnreiche Tätigkeit.
Andere verbinden Erfolg eher mit einer gesellschaftlichen Stellung, einer erreichten Position. Und laufen Gefahr schlussendlich allein und unglücklich an der Spitze zu stehen. Wieso? Haben sie sich den Erfolg anders vorgestellt? Liegt es an dem ausserordentlichen Einsatz, welche sie auf sich genommen haben? Oder ist ihnen auf dem Weg dahin der Sinn und die Freude an ihrer eigentlichen Tätigkeit abhandengekommen?
Apropos ‚ausserordentlicher Einsatz’: Viele Kinder und Jugendliche mit hohem kognitivem Potenzial (HKP) wünschen sich diesen! Ein höheres Tempo, mehr Futter, weniger Wiederholungen. Dabei steht nicht der Erfolg im Vordergrund: sie möchten ihren Wissensdurst löschen. Gelingt dies, blühen sie auf. Ihr ‘ausserordentlicher Einsatz’ ermöglicht die Entwicklung ihrer Fähigkeiten. Er verhindert Gesundheitsprobleme, welche durch Unterforderung, Langeweile etc. entstehen können.
Uns ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche mit HKP auf dem Niveau lernen dürfen, das ihnen entspricht. Dass sie nicht unterfordert oder zurückgebunden werden. Wir finden, eine gute Voraussetzung für ein erfolgreiches Leben – wie auch immer die persönliche Definition dafür ausfallen wird.